Der Porsche Boxster ist ein Roadster von Porsche mit einem Sechszylinder-Boxermotor in Mittelmotor-Anordnung. Der Prototyp wurde Anfang 1993 auf der Detroit Motor Show präsentiert. Die Markteinführung der ersten Generation in Deutschland war im August 1996. Seit 2005 wird zusätzlich mit gleicher Motorisierung das auf dem Boxster der zweiten Generation (Typ 987) basierende Coupé Porsche Cayman angeboten.
Anfang der 1990er-Jahre geriet Porsche in eine Absatz- und Ertragskrise. In diese Zeit und in den vom Mazda MX5 gestarteten Roadster-Boom hinein fiel die Entscheidung über die Entwicklung eines Mittelmotor-Roadsters. Das Ergebnis dieser Entwicklungsarbeit war der Porsche Boxster, dessen Name ein Kunstwort ist, das sich aus der ersten Silbe des Wortes Boxer und der zweiten Silbe des Wortes Roadster zusammensetzt. Sein Design ist eine Neuinterpretation der Formensprache alter Porsche-Roadster wie z. B. der Modelle 550 Spyder, 718 RS 60 (dessen Design auch maßgeblich für den Carrera GT Pate stand) sowie des ersten Porsche, des 356 Nr. 1 Roadster.
Der erste Porsche Boxster (interner Code 986) erschien 1996 (V-Programm) mit einem wassergekühlten 2,5-Liter-Sechszylinder-Motor mit 150 kW (204 PS) und gilt als Nachfolger des legendären Klassikers Porsche 550 „Spyder” aus den 1950er-Jahren. Er enthielt sehr viele Komponenten des ein Jahr später erscheinenden Porsche 911 (Modell 996), was Porsche zunächst wegen mangelnder Differenzierung viel Kritik einbrachte. Mit einem Einstiegspreis von 76.500 DM (ca. 39.100 Euro) lockte er neue Kunden zur Marke und startete die Boomjahre von Porsche Mitte/Ende der 1990er-Jahre.
Was den Boxster bei seinem Erscheinen von seinen Konkurrenten unterschied, war das relativ große Platzangebot. Dank seines Mittelmotorkonzepts hat er vorne und hinten je einen Kofferraum. Das serienmäßig elektrisch betätigte Verdeck findet in einem Verdeckkasten über dem Motor Platz; es lässt sich nur bei Stillstand öffnen und schließen. Kritik gab es für die gewöhnungsbedürftige Optik der Leuchteinheiten, die schnell den Spottnamen Spiegeleier-Leuchten bekamen.
1997 wurde ein Teil der Boxster-Produktion an das finnische Unternehmen Valmet Automotive mit Sitz in Uusikaupunki ausgelagert. Im Geschäftsjahr 2000/2001 (31. Jan.) wurden von zusammen 28.457 Boxster- und Boxster-S-Modellen 23.294 Wagen in Uusikaupunki produziert. Der Vertrag mit Valmet lief zunächst bis 2004 und wurde danach bis 2008 mit einer Option auf eine erweiterte Partnerschaft bis zum Jahr 2011 verlängert. 109.213 Boxster der ersten Generation wurden von 1997 bis 2004 in Finnland produziert. Anhand der Fahrgestellnummer sind die Produktionsorte der Fahrzeuge erkennbar. Ein U (Uusikaupunki) oder S (Stuttgart) vor der folgenden sechsstelligen Nummer zeigt die finnische oder deutsche Herkunft.
Im Jahr 2000 erhielt der Einstiegs-Boxster einen auf 2,7 Liter vergrößerten Motor, der nun 162 kW (220 PS) leistete. Weiterhin wurde die Baureihe um den Boxster S mit einem 3,2-Liter-Motor mit 185 (252 PS) ergänzt, die den Boxster von 0 auf 100 km/h in 5,9 Sekunden beschleunigen lässt. Noch vor dem Modellwechsel zum 987 erfuhr der Boxster noch ein letztes Facelift und eine Leistungssteigerung dank neuer Motronik und VarioCam: Der Boxster leistete nun 168 kW (228 PS), der Boxster S 191 kW (260 PS).
Im Modelljahr 2004 gab es das Jubiläums-Sondermodell „50 Jahre 550 Spyder”, das auf 1953 Stück limitiert war, von denen 372 Fahrzeuge auf den deutschen Markt kamen. Das Jubiläums-Modell wurde ausschließlich in der für den Carrera GT entwickelten Farbe GT-silbermetallic ausgeliefert, den Innenraum dominiert Leder in der neuen Farbe Cocoa, die auch das Verdeck trägt. Als Alternative konnte anthrazitfarbenes Leder und ein schwarzes Verdeck gewählt werden. Mit zum Teil schon 987-Technik leistet der Jubiläumsboxster 195 kW (266 PS) und wird mit einer gesteigerten Höchstgeschwindigkeit von 266 km/h angegeben. Der Grundpreis des bereits mit umfangreichen Extras ausgestatteten Sondermodells belief sich auf 59.192 Euro.
Der Nachfolger des Porsche 986 wurde am 27. November 2004 eingeführt. Dieser Boxster (interner Code 987) entspricht äußerlich nahezu dem Vorgängermodell. Die wegen ihrer Form beim Vorgängermodell oft kritisierten Scheinwerfer sind nun denen des aktuellen 911 nachempfunden. Dadurch wirkt der Wagen kraftvoller und harmoniert in seinem Erscheinungsbild mehr mit dem größeren Porsche-Modell. Der Innenraum mit einem neuen Lenkrad, einer geänderten Mittelkonsole und anderen Türverkleidungen wurde ebenfalls überarbeitet. Das elektrische Verdeck lässt sich nun bei Geschwindigkeiten bis zu 50 km/h öffnen und schließen. Für beide Boxster-Modelle ist ein Sport-Design-Paket erhältlich.
Traditionsgemäß hatte das neue Modell in seiner Leistung zugelegt und bot bei der Markteinführung 176 kW (240 PS) bzw. 206 kW (280 PS) beim Boxster S.
Zum Modelljahr 2007 (ab Mitte 2006) wurden die leistungsstärkeren Motoren mit 180 kW (245 PS) bzw. 217 kW (295 PS) des Cayman/Cayman S auch in den Boxster/Boxster S übernommen. Im selben Jahr erschien das auf 1960 Exemplare limitierte Sondermodell „RS 60 Spyder”, dessen Design an den bei Bergrennen sehr erfolgreichen Rennwagen 718 RS 60 Spyder erinnerte.
Das Modelljahr 2009 (ab Februar 2009) zeichnet sich durch neue Motoren mit einer elektronisch bedarfsgeregelten Ölpumpe, etwas größerem Hubraum und mehr Leistung aus; auch das schwächere Modell besitzt vorn die größeren Bremsscheiben des Boxster S, der jetzt wie der 911 und Cayenne durch einen DFI-Motor (Direct Fuel Injection) mit Benzindirekteinspritzung angetrieben wird. Der Boxster S hat 4 mm stärkere Bremsscheiben hinten und rote Bremssättel anstatt schwarzer. Das 7-Gang-Porsche-Doppelkupplungsgetriebe (PDK), das bereits seit Juli 2008 im Modell 911 angeboten wird, ersetzt die vorher angebotene 5-Gang-Tiptronic.
Der aktuelle Porsche Boxster hat einen Grundpreis (Stand November 2008) von 46.506,00 € bzw. 56.383,00 € für den Boxster S.
Der Porsche Boxster wird in zwei Versionen als Boxster und Boxster S gebaut: