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Dodge Charger ist die Bezeichnung mehrerer Pkw-Modelle des US-amerikanischen Automobilherstellers Dodge. Die ersten Modelle gehörten zur Sparte der Muscle-Cars und zählen bis heute zu den beliebtesten klassischen US-Fahrzeugmodellen. In den achtziger Jahren diente Charger als Bezeichnung der Coupé-Version des Dodge Omni. Der heutige Charger ist eine viertürige Limousine.
Bereits 1964 präsentierte Dodge die Studie eines sportlichen Coupés, welches, einer Mode der Zeit entsprechend, mit Fließheck ("Fastback") und großem Kühlergrill besonders die jungen Kunden ansprechen sollte. 1965 präsentierte man eine Kleinserie von Dodge Dart mit stärkerem 4,5 l-Motor, der sich „Charger 273“ nannte, 1966 kam dann das Serienmodell auf den Markt. Das Design entsprach weitgehend der Studie, die angebotenen Motoren waren ausschließlich die in den USA beliebten V8-Maschinen.
Da die Verantwortlichen von Dodge der Auffassung waren, der erste Charger wirke zu schwerfällig und altbacken, kam schon 1968 ein völlig neuer Charger auf den Markt. Er wirkte noch schnittiger als sein Vorgänger und wurde mit dieser Karosserie bis einschließlich 1970 gebaut. Diese drei Modelljahre waren die beliebtesten und die Verkaufszahlen konnten später nicht mehr erreicht werden. Besonders die R/T-Modelle („Road and Track“) mit dem Hemi-V8 galten als sichere Sieger eines jeden Beschleunigungsrennens, obwohl der Chrysler-Konzern mit den Charger- und den ähnlichen Plymouth Road Runner-Modellen in der NASCAR bis 1970 ewiger Zweiter hinter den Ford-Fahrzeugen blieb.
1971 erhielt der Charger erneut eine neue Karosserie, die bis 1974 mit nur kleinen Veränderungen gebaut wurde. In dieser Zeit wurden in den USA immer härtere Emissionsgesetze in Kraft gesetzt, und die Käufer bevorzugten statt der Muscle-Cars in zunehmendem Maße komfortbetonte Modelle. Dodge trug zwar mit üppiger Ausstattung und kleineren Motoren seinen Teil bei (man konnte jetzt den Charger auch mit für die USA damals kleinen und schwachen Sechszylinder-Motoren ordern), aber letztendlich war das Ende der Muscle-Car-Ära auch das Ende des Charger. Der Name Charger wurde zwar weiter verwendet, aber ab 1975 war er nur noch ein als Dodge firmierender Chrysler Cordoba. Dieser war ein luxuriöses Coupé und hatte nichts mehr mit dem früheren Muscle-Cars gemein. In den 1980er Jahren tauchten zwar wieder Dodge-Fahrzeuge mit dem (Bei-)Namen „Charger“ auf (u.a. mit Volkswagen- und Peugeot-Motoren), aber ein Zusammenhang mit den Urmodellen war auch hier nicht festzustellen. Meist wurde „Charger“ nur als Zusatz für die leistungsstärkeren Varianten verwendet.
Eine Ausnahme war lediglich die 1999 von DaimlerChrysler auf der Detroit Motor Show vorgestellte Studie „Dodge Charger R/T“. Dieses Fahrzeug wurde jedoch nie in Serie gebaut. 2004 begann die Vorserienproduktion eines neuen Charger für das Modelljahr 2006. Auch hier gibt es wieder eine leistungsstarke R/T-Version, die wieder von einem Hemi-V8 angetrieben und mit den Erfolgen der klassischen Charger beworben wird. Letztendlich hat aber auch der aktuelle Charger nichts mit den Muscle-Cars der 1960er Jahre gemein.
Nachfolgend die verschiedenen Motoren der Charger-Modelle. Die Hubraumangaben in cui (cubic inches, Kubikzoll) entsprechen zwar nicht dem internationalen Einheitensystem, allerdings ist diese Angabe fester Bestandteil der Motorenbezeichnung. Die Angabe bbl steht für Vergasermischkammern (barrels) und dient der weiteren Differenzierung, wobei „6bbl“ theoretisch für 3 Doppelvergaser oder auch 2 Dreifachvergaser stehen könnte. Die Motorart beschreibt die Bauweise. „V8“ steht beispielsweise für einen V-Motor mit 8 Zylindern.
Da es in den USA üblich war und ist, den potenziellen Käufern der Fahrzeuge jährlich optische Veränderungen (Facelift) oder sogar eine ganz neue Karosserieform zu präsentieren, lassen sich die Charger-Modelle nach Baujahren unterscheiden.
Nachdem 1964 die Coupéstudie „Charger“ auf Messen erfolgreich präsentiert worden war, sah man bei Dodge Erfolgsaussichten für ein Mittelklasse-Coupé. 1965 gab es eine Dodge Charger 273 genannte Kleinserie von 180 Dodge Dart mit 235 SAE-Brutto PS starkem 4,5-Liter-V8 (273 cui nach amerikanischem Maß). Weiterhin wurden etwa 300 Umbausätze an die Vertragshändler gesendet, damit diese ihre vorhandenen „Dart“-Neufahrzeugezu „Charger 273“ umrüsten konnten. Gleichzeitig wurde bei Dodge ein Charger-Serienmodell entwickelt, jedoch nicht auf Basis des Dart, sondern des Coronet.
Im Herbst 1966 feierte der erste „echte“ Charger Premiere. Die Plattform und auch einige Teile der Karosserie entsprachen dem Dodge Coronet, weshalb vor allem im Bereich der Fahrzeugfront große Ähnlichkeiten bestehen. Das Heck war mit seinem senkrechten Abschluss und der flach abfallenden Dachlinie (Fastback) typisch für ein Coupé. Die Seitenlinie war gerade und hinteren Kotflügelspitzen waren betont, wodurch zumindest ansatzweise kleine Heckflossen entstanden, was 1966 schon als nicht mehr zeitgemäß galt. Der Kühlergrill ging über die gesamte Fahrzeugbreite, die Klappscheinwerfer wurden bei Bedarf elektrisch nach vorne gedreht. Untypisch für diese Zeit waren die vier Einzelsitze; die hinteren beiden waren umklappbar, wodurch sich ein für ein Coupé großes Kofferraumvolumen ergab.
Als Standardmotor wurde der 318cui-V8 mit manuellem Dreiganggetriebe angeboten, zusätzlich konnte der Kunde zwischen den 360cui-2bbl und 383cui-4bbl-V8 wählen, welche optional mit Vierganggetriebe oder der „Torqueflite“-Automatik die Kraft übertrugen. Ab Mitte 1966 bot Dodge den Charger zusätzlich mit dem 426cui-Hemi-V8 an.
Von den damaligen NASCAR-Rennserien gewann der Charger den Manufacturer's Championship und den Grand National Championship. Dennoch waren die Verkaufszahlen des 1966er Charger enttäuschend: Nur 37.344 Fahrzeuge konnten verkauft werden. Viele der insgesamt 468 Hemi-Modelle wurden sogar für ein Drittel des Basispreises „verschleudert“.
Für das Modelljahr 1967 wurden einige technische Änderungen vorgenommen, die Karosserie blieb weitgehend die gleiche. Lediglich der Kühlergrill wurde verchromt und einige Details wie Zierleisten und Logos geändert. Die hinteren Einzelsitze wichen einer durchgehenden Sitzbank. Der 361cui-V8 wurde durch den 383-2bbl-V8 ersetzt und erstmals wurde der 440cui-Magnum-V8 angeboten, passend dazu „Magnum“-Felgen. Fahrzeuge mit dem 440 waren in der Beschleunigung von 0-100 schneller als solche mit dem 426 Hemi, jedoch war der Hemi besser für Renneinsätze geeignet.
Als zusätzliches Verkaufsargument wurde der Charger in allen Versionen mit einer umfangreichen Ausstattung angeboten. Jedoch sanken die Verkaufszahlen weiter: 15.788 Charger fanden ihre Käufer, 118 davon mit dem 426 Hemi. Bei Dodge wurde die Entwicklung neuer Charger- und Coronet-Karosserien vorangetrieben.
Im Herbst 1967 erschien dann der neue Charger mit komplett neuer Karosserie, dafür wurde technisch, also bei Motor und Getriebe, kaum etwas verändert. Der durchgehende breite Kühlergrill sollte das Markenzeichen bleiben, jedoch nicht verchromt. Der Grill saß tiefer in der Front, wodurch er entfernt an den Lufteinlass von Flugzeugtriebwerken erinnerte. Die Seitenlinie wies das in den USA beliebte „Cokebottle“-Design auf, das an die Karosserien von Rennwagen und eben an die klassische Coca-Cola-Flasche erinnert (im deutschen Sprachgebrauch wird dieses optische Element auch oft als „Hüftschwung“ betitelt). Bei der Innenausstattung blieb nichts beim Alten: Die Instrumententafel wurde komplett neu gestaltet, die Rücksitze waren nicht mehr umklappbar und alles wurde mehr dem Geschmack jener Zeit angepasst. Auch einige neue Sicherheitsmerkmale wies der Charger auf. Der Kunde konnte optional ein Vinyldach ordern, das in dieser Zeit sehr beliebt war und auch bei etwa 75% der 1968er Charger gewählt wurde. Weiterhin wurde die „R/T“-Version (Road & Track, d.h. für "Straße und Rennstrecke" geeignet) eingeführt. Diese Variante war standardmäßig mit dem 440cui-V8 ausgestattet, hatte zwei Auspuffrohre, ein strafferes Fahrwerk, bessere Bremsen und schwarze Streifen, die quer zur Fahrtrichtung das Heck umschlossen (bumblebee stripes, „Hummelstreifen“).
Der neue Charger hatte Erfolg: 96.100 Fahrzeuge wurden verkauft, davon jedoch nur 467 mit dem 426 Hemi. Jedoch zeigte der Charger erneut, dass die Erfolge im Rennsport nicht unbedingt mit den Verkaufszahlen in Zusammenhang stehen müssen: Die hoch angesehenen Rennen der NASCAR dominierte mittlerweile der Ford-Konzern mit Ford Torino und Mercury Cyclone-Fahrzeugen.
1968 wurde auch eine „Charger III“ betitelte Designstudie vorgestellt, ein futuristisch anmutender Sportwagen. Die Formgebung floss jedoch nie in die Serienproduktion ein.
Nur marginale optische Veränderungen wies der 1969er Charger auf: Der Kühlergrill war mittig geteilt, die vier runden Rückleuchten des 1968er Modells wurden durch zwei große eckige ersetzt. Das vormals ausschließlich schwarze Vinyldach konnte nun in mehreren Farben gewählt werden, jedoch stieg bei den Verkäufen der Anteil von Fahrzeugen ganz ohne Vinylbespannung. Der Charger konnte nun mit der SE-Ausstattung (Special Edition) bestellt werden, die mit Holzoptik im Innenraum, Ledersitzen und Tiefbettfelgen auch Käufer von luxuriöseren Automobilen anlocken sollte.
Die Motorenpalette wurde erstmals um einen Sechszylinder erweitert: Der 225cui-Slant Six-V6 stellte nun das Sparmodell der möglichen Chargermotoren dar. 1969 konnten etwa 69.000 Charger verkauft werden, davon etwa 500 mit Slant Six.
Für den Rennsport hatte Dodge sich jedoch etwas besonderes ausgedacht: den Charger 500. Im wesentlichen ein Serienmodell, hatte er den bündig mit der Motorhaube abschließenden Kühlergrill des Dodge Coronet, feste Scheinwerfer und anstelle der eingezogenen Heckscheibe eine bündig montierte. Dadurch sollte die Aerodynamik verbessert und so die Höchstgeschwindigkeit erhöht werden. Das damalige NASCAR-Reglement sah vor, dass von einem Fahrzeug mindestens 500 Einheiten produziert und zum Verkauf angeboten werden müssten, um für diese Rennserie zugelassen zu sein. Dodge bot also den Charger 500 auf dem freien Markt an, optional mit 426 Hemi oder mit 440 Magnum-Motor. Verkauft wurden jedoch nur 459, 67 davon mit Hemi. Die Rennerfolge waren ebenfalls dürftig, also machte Dodge noch im gleichen Jahr den nächsten Schritt. Nach einer kurzen Entwicklungszeit und (in den 1960er Jahren nicht unbedingt üblich) einigen Windkanaltests präsentierte man den Charger Daytona. Die Front war um ca. 50cm verlängert und hatte eine aerodynamische Keilform mit eingelassenen Klappscheinwerfern („Schlafaugen“). Nach hinten offene Lufthutzen, die in Wirklichkeit nur Abdeckungen für die Innenkotflügel der Rennversionen waren und keinen aerodynamischen Zweck erfüllten, saßen auf den vorderen Kotflügeln. Auf dem Heck saß ein ca. 60cm hoher Heckspoiler, der den erforderlichen Abtrieb bei hohen Geschwindigkeiten bringen sollte. Unter der Karosserie sorgten ein versteckter Frontspoiler sowie Stabilisatoren für höhere Sicherheit. Mit einem Strömungswiderstandskoeffizient (cw-Wert) von 0,28 ist der Charger Daytona auch mit heutigen Fahrzeugen noch vergleichbar, der VW Golf V beispielsweise hat einen cw-Wert von 0,325.
Auch der Daytona wurde mit den beiden stärksten Motoren angeboten. 505 Daytonas wurden gebaut, davon 433 mit 440 Magnum und 70 mit 426 Hemi. Die Kundschaft fand den Daytona hässlich und mit 4.000 US$ Einstiegspreis war er zwar erschwinglich, aber dennoch teuer. Ein eklatanter Nachteil für den Straßenbetrieb war außerdem, dass der Motor bei der im amerikanischen Straßenverkehr gebotenen Höchstgeschwindigkeit von 55mph (knapp 90km/h) überhitzte. Der Fahrtwind reichte nicht aus, was durch die „Nase“, die keinen Kühlergrill oder sonstigen Lufteinlass hatte, verursacht wurde. Der Daytona war in erster Linie für den Rennsport konzipiert.
Mit dem Charger Daytona konnten einige Rennen gewonnen werden, die Meisterschaftstitel blieben jedoch beim Ford-Konzern.
1970 wurden erneut der Kühlergrill und die Rückleuchten geändert. Der Grill war jetzt wieder durchgehend, mit einer verchromten Zierleiste mittig über die gesamte Breite. Die klassische Stoßstange („bumper“) wurde durch einen verchromten Rahmen ersetzt, der etwas hervorstand und den Kühlergrill umfasste (ebenfalls als „bumper“ bezeichnet). Die Ausstattungsvarianten wurden verändert, die „R/T“-Version war jetzt wieder das Topmodell, das „SE“-Paket gab es nach wie vor. Lediglich das Spitzenmodell des Vorjahres, der Charger 500, wurde zum „etwas besseren Basismodell“ herabgestuft, was die Kundschaft verwirrte. Wer nun einen standardmäßigen 500 bestellte, bekam als Motor nicht den 440 Magnum, sondern lediglich den 318cui-V8. Die „R/T“-Version bekam angedeutete Lufthutzen an den Seiten und ein horizontaler Streifen ersetzte die „bumblebee stripes“. Die Motorenpalette wurde mit dem 440cui-6bbl „SixPack“-V8 nach oben erweitert, bei der Lackierung wurden einige poppige Farben ins Programm genommen. 49.768 Charger wurden verkauft, 10.337 davon als „R/T“. Die Verkaufszahlen stagnierten etwas, da man sich innerhalb des Chrysler-Konzerns Konkurrenz im eigenen Hause machte: Der neu gestaltete Coronet und der gänzlich neue Dodge Challenger sowie Plymouth' Barracuda und Road Runner fielen alle (fast) in die gleiche Kategorie.
Die Rennerfolge des Daytona setzten sich fort. Dem NASCAR-Fahrer Buddy Baker gelang am 24. März 1970 ein Geschwindigkeitsrekord von 200,447 mph (322,588km/h) auf dem Talladega Superspeedway, der erst 1983 von einem NASCAR-Fahrzeug gebrochen werden konnte. Aber auch hier kam Konkurrenz aus eigenem Hause: Der Plymouth Road Runner Superbird war zwar mit der markanten Front und dem großen Heckspoiler ähnlich gestaltet, aber keineswegs (wie fälschlicherweise oft angenommen) baugleich mit dem Charger Daytona.
Ab 1971 ging ein Ruck durch die Modellpaletten des Chrysler-Konzerns. Die Fahrzeuge von Dodge und Plymouth teilten sich nicht mehr nur die Plattformen, oftmals tauchten sogar fast baugleiche Modelle der Firmen auf. Der Dodge Super Bee, von 1968 bis 1970 noch die zweitürige Spitzenversion des Coronet, war nun Teil der Charger-Serie. Somit waren alle Viertürer der Dodge-Mittelklassemodelle (sog. B-Plattform) nun Coronets und die Zweitürer Charger. Der 1971er Charger hatte eine ganz neue Karosserie, die er bis 1974, mit den üblichen leichten Änderungen, behalten sollte. Die Front erinnerte stark an frühere Pontiac GTOs, das gesamte Design wirkte runder – innen wie außen. Abgesehen vom Super Bee blieben die Ausstattungsvarianten und ihr Umfang die gleichen wie im Vorjahr. 1971 gilt als der Anfang vom Ende der Muscle Cars; durch strengere Umweltgesetze und hohe Versicherungsbeiträge hatten andere Hersteller bereits damit begonnen, ihre leistungsstärkeren Motoren und auch ganze Fahrzeugserien einzustellen. Beim Chrysler-Konzern hielt man weitgehend am bisherigen Angebot fest. Lediglich der 426 Hemi wurde aus dem Programm genommen, eine Enttäuschung für alle Rennsportfans. Da dies im Laufe des Modelljahres geschah, gibt es durchaus 1971er Hemi-Charger. Ganze 63 Stück wurden in den USA verkauft, plus 2.659 Charger R/T mit anderer Motorisierung.
1972 musste Dodge die Leistung der Motoren herabsetzen, um den neuen Emissionsgesetzen zu entsprechen. Zusätzlich wurde die in den USA übliche Leistungsangabe (bhp) durch die realistischere SAE-Netto-Messung ersetzt (im Unterschied zu vorher mit installierten Nebenaggregaten gemessen). Die Einheit war noch immer bhp, die Werte waren aber deutlich niedriger. So verloren die Charger in diesem Jahr einige PS, obwohl weitgehend die gleichen Motoren angeboten wurden. Nur der 383cui-V8 erreichte die geforderten Emissionswerte nicht und wurde durch einen 400cui-V8 ersetzt. Mit der Ausstattung ging der Charger einen Schritt weiter vom Muscle Car zum luxuriösen Coupé. Die Super Bee- und R/T-Versionen gab es nicht mehr, statt dessen die Rallye-Ausführung. Äußerlich veränderte der Charger sich 1972 kaum.
Der Charger wurde schon seit 1972 immer mehr Richtung Luxus getrieben. Lediglich die auffällige Rallye-Ausstattung (was nur ein Name war, der Dodge Charger hatte mit Rallye recht wenig zu tun) bediente die Kundschaft, welche sich noch optisch wie technisch ein Muscle Car wünschten. Der 400cui-V8 stand nun in zwei Leistungsvarianten zur Verfügung. Dodge beugte sich dem Willen der Käufer, indem man die Produktion der Charger- und Challenger-Modelle einstellte. Jedoch wurden beide Namen weiter verwendet, der Charger warb schon im nächsten Jahr wieder um die Gunst der Kunden.
Der Charger dieser Jahre war bis auf kleinste Details identisch mit dem Chrysler Cordoba, einem Personal Luxury Car. Der Name „Charger“ sollte verkaufsfördernd wirken, mit einem Muscle Car hatte der Charger nun nichts mehr gemein. Standardmotor war ein 360cui-V8, den Slant Six-6 und den 400cui-V8 gab es noch immer. 1975 gab es nur die SE-Ausstattung, ab 1976 konnte man zwischen dem Varianten Base, Sport, SE und Daytona wählen, letztere bestand nur aus einem Paket von auffälligen Zubehörartikeln, die Motoren blieben die gleichen. 1978 ließ man (vorerst) den Namen „Charger“ verschwinden, der Nachfolger dieses Fahrzeugs hieß Dodge Magnum, welcher bis auf die Gestaltung der Frontpartie identisch mit dem Charger SE war.
Hersteller | Chrysler Corporation |
Produktionszeitraum | 1982–1987 |
Klasse | Sportcoupé |
Karosserieversionen | Coupé, drei Türen |
Motoren | 1,7 l-R4, 47 kW (64 PS) 1,6 l-R4, 46-48 kW (63-65 PS) 2,2 l-R4, 70-82 kW) (95-112 PS) 2,2 l-Turbo-R4, 109 kW (148 PS) |
Länge | 4.387, ab MJ 1984 4.440 mm |
Breite | 1.676 mm |
Höhe | 1.306 mm |
Leergewicht | 978-1.115 kg |
Vorgängermodell | Dodge Omni 024 |
1981 tauchte der Name Charger wieder auf, jedoch nicht an einem eigenständigen Fahrzeug, sondern nur als sportliche Ausstattungsvariante des Dodge Omni 024 mit 2,2 Litern Hubraum. Dass der „neue Charger“ mit einem Vierzylindermotor ausgestattet war, mag in Europa befremdlich wirken – aber da der Omni nichts anderes als eine US-Version des Talbot Horizon war, zog er den Namenszusatz „Charger“ schon beinahe ins Lächerliche. So urteilten jedenfalls die Freunde der frühen Muscle Cars. Tatsächlich bot der Kompaktwagen aber durchaus ein sportliches Fahrverhalten bei geringem Platzbedarf.
Mit dem Modelljahr 1983 wurde der Dodge Omni O24 in Dodge Charger umbenannt, das Plymouth-Parallelmodell hieß nun Turismo. Im Programm standen der Basis-Charger mit 1,7 l-Vierzylinder (von Volkswagen, später mit 1,6 l-Vierzylinder von Peugeot), der Charger 2.2 und, ab Frühjahr 1983, der Shelby Charger mit auf 109 PS gebrachtem 2,2-Liter-Motor. Carroll Shelby arbeitete seit kurzem eng mit Dodge zusammen, und der Dodge Shelby Charger stellte eine leistungsgesteigerte und technisch wie optisch sportlichere Version des Charger dar für den Sprint auf 100 km/h benötigte der Shelby Charger laut Werksangabe 8,5 Sekunden. Die Sparausführung Miser entfiel.
1984 erhielt der Charger ein Facelift mit neuer Schnauze (Doppelscheinwerfer allerdings nicht beim Shelby Charger; einfacherer Kühlergrill) und neuer Motorhaube; das vordem vorhandene dritte Seitenfenster wich einer besonders breiten C-Säule. Der 2,2 l-Vierzylinder war gegen Aufpreis auch in einer 112 PS (82 kW) starken Version zu bekommen. Diese Maschine besaß der Shelby Charger serienmäßig, der im übrigen mit neuen Front- und Heckspoilern einen Cw-Wert von 0,37 erreichte.
Ab dem Modelljahr 1985 wurde der Shelby Charger von einer 148 PS starken Turbo-Version des 2,2-Liters angetrieben, und es standen vier verschiedene Lackierungen zur Auswahl statt wie bislang nur Silber oder Santa-Fe-Blau.
1987 entfiel der 1,6-Liter-Basismotor.
Mit dem Modelljahr 1987 endete auch die Charger-Produktion; seit 1982 waren von diesem Modell insgesamt rund 204.000 Stück entstanden, davon genau 15.803 Shelby Charger mit Saug- und 17.389 mit Turbomotor.
Auf der Detroit Motor Show zeigte DaimlerChrysler eine Sportwagenstudie mit dem Namen „Dodge Charger R/T“. Nicht nur der Name sollte an die erfolgreichen Modelle der 1960er Jahre erinnern, auch das Design der Heckpartie war stark an das der Charger von 1968–1970 angelehnt. Ansonsten handelte es sich um einen windschnittigen Sportwagen, dessen große Lufteinlässe an den Seiten auch Assoziationen zur Dodge Viper zuließMen. Der Kühlergrill trug das Dodge-Kreuz der aktuellen Modelle, die Seitenlinie hatte wieder die beliebte „Cokebottle“-Form und angetrieben wurde das Fahrzeug von einem 4,7l-V8. Ungewöhnlich für ein Muscle Car der Neuzeit waren lediglich der Treibstoff (Erdgas) und die vier Türen. Nach einigen Präsentationen für die Presse, welche sogar Probefahrten beinhalteten, verschwand die Studie wieder von der Bildfläche. Ein Serienmodell gab es nicht.
Hersteller | Chrysler Corporation |
Produktionszeitraum | 2005- |
Klasse | Obere Mittelklasse |
Karosserieversionen | Limousine, vier Türen |
Motoren | 3,5 l-V6, 254 PS 5,7 l-V8, 354 PS 6,1 l-V8, 431 PS |
Länge | 5.083 mm |
Breite | 1.892 mm |
Höhe | 1.478 mm |
Leergewicht | 1.724-1.884 kg |
Vorgängermodell | Dodge Intrepid |
Der Charger steht auf der DaimlerChrysler LX-Plattform, welche unter anderem auch vom aktuellen Chrysler 300 bzw. dem Dodge Magnum genutzt wird. Mit dem Magnum hat der Charger auch einen großen Teil des Interieurs gemein. Der Charger erweist sich zudem für staatliche sowie kommunale Behörden auf dem nordamerikanischem Kontinent als Alternative zu den bisherigen, alteingesessenen Behördenfahrzeugen wie dem Crown Victoria von Ford. So kommt es, dass der Dodge Charger z.B. als Polizeifahrzeug in Nordamerika, vor allem in den kanadischen Provinzen Québec und Ontario, schon zahlreich vertreten ist.