Als Cobra-Ford 1965 die FIA-GT-Weltmeisterschaft gewann, war sein Chassis-Design über zwölf Jahre alt. Gleichermaßen bekannt als Shelby-Cobra oder AC-Cobra handelte es sich dabei um nichts anderes als einen AC Ace mit einem großen Ford-V8-Motor. Die Ace-Geschichte beginnt mit einem speziellen Chassis, das John Tojeiro für den Motor und das Getriebe sein MG TA entwarf. Dabei orientierte er sich an den Cooper-Rennwagen, die wiederum ihre Blattfedern und Dreieckslenker vom Fiat 500 (Topolino) übernommen hatten. Cliff Davis kaufte einen Cooper-MG komplett mit Ferrari-166-Barchetta-Haut und baute für sein Tojeiro-Bristol-Chassis eine identische Karosserie. Mitte 1953 stellte er sein Modell Ace vor, und schon im folgenden Oktober war es - mit leichten Veränderungen für eine bessere Straßentauglichkeit - auf der Earls Court Motor Show am AC-Stand zu bewundern. Wie angekündigt leistete der Wagen 85 PS. Ken Rudd, einer der vielen AC Enthusiasten, statte 1956 als Erster sein Fahrzeug mit Motor und Getriebe von Bristol aus. AC bot ab Oktober den 100B mit 102 PS und Scheibenbremsen an den Vorderrädern an. 1957 folgte der 100D mit 120 PS, danach der 100D2 mit 128 PS. Die neuen AC-Bristols wurden auch sehr erfolgreiche Rennwagen, vor allem auf amerikanischen Rennstrecken. Als die Bristol-Motoren nich mehr erhältlich waren, setzte Rudd ein 2,6-Liter-Ford-Zephyr-Aggregat ein, das AC ab Oktober 1961 gerne optional verkaufte. Rudd Tuning-Firma bot diesen Motor in Varianten zwischen 100 und 170 PS an.
1961 wollte der ehemalige Rennfahrer Carrol Shelby für sein Auto anstelle des Bristol-Motors einen amerikanischen V8 haben und wandte sich mit diesem Wunsch an AC. Mit Hilfe von Ford sandte man zwei Exemplare des neuen 3,6-Liter-V8, der nur wenig schwerer war, an AC, die den Rest der Installation relativ einfach mit einem Borg-Warner-Getriebe und einem Salisbury-Differential vervollständigtem. Der erste Prototyp wurde im Januar 1962 in England getestet. Als er bereit war, nach Amerika zu gehen, gab Shelby ihm den Namen Cobra. Bis Ende Februar war der Cobra mit dem neuen 4,2-Liter-Motor erprobt worden, und im April präsentierte man ihn der amerikanischen Presse. Auch auf den Rennstrecken war der Cobra, der in der Standardversion 260 PS bis hin zu 330 PS in der Rennsportausführung leistete, sofort erfolgreich. Die ersten 75 Autos waren mit einem 4,2-Liter-Motor ausgestattet, ehe man Mitte 1963 auf 4,7-Liter-Aggregate umstellte, die zwar nur wenig mehr Leistung, aber dafür ein größeres Drehmoment besaßen.
Bisher waren alle Cobras nur in Amerika verkauft worden. Zwei Wagen wurden jedoch an AC geschickt, von denen einer 1963 in Le Mans den siebten Platz belegte und in der GT-Wertung hinter drei Ferrari 250 GTOs auf den vierten Platz kam.
1964 wandte sich Shelby dem aerodynamischeren Daytona-Coupé zu, von dem nur sechs Modelle gebaut wurden, weil er damit bei der GT-Meisterschaft antreten wollte. Den Sieg trug zwar Ferrari davon, aber dafür gewannen die Cobra-Fords im folgenden Jahr.
Eine weiter Neuentwicklung Ende 1964 war das Chassis mit Schraubenfedern, das Ford für seinen 7-Liter-V8-Motor entworfen hatte. Shelby statte jedoch in diesem Winter nicht genügend Autos damit aus, um die Wettbewerbszulassung zu erhalten, daher fuhr er seine Rennen weiterhin mit altem Chassis und Motor- Erst 1966 durfte er endlich mit dem 427 an den Start gehen. Da Shelby aber inzwischen mit dem Ford-GT-40-Programm beschäftigt war, wurde der Cobra 427 nie wirklich zu einem Rennwagen entwickelt, war aber mit seinen 480 PS ein äußerst schnelles Straßenauto. Spätere Modelle waren mit dem "weicheren" 428-Motor mit 390 PS ausgestattet. AC kaufte 1966 die überzähligen Chassis, setzte ihnen einen 4,7-Liter-Motor ein und verkaufte das Modell als AC 289, da Ford die Rechte am Namen Cobra besaß. Es war der beste unter den ACs mit V8-Motoren, aber nur 27 Stück wurden davon produziert. Insgesamt wurden 655 Cobras mit Blattfedern gebaut und etwa 320 Stück von den Modellen 427/428.