Der Ford Focus ist eine weltweit vertriebene Modellreihe der Ford Motor Company in der Kompaktklasse. Als Nachfolger des Ford Escort war er in den Jahren 2000 und 2001 das weltweit meistverkaufte Auto.
Produktionszeitraum | 1998–2004 |
Motoren | Ottomotoren: 1,4–2,0 l R4 (55–158 kW) Dieselmotoren: 1,8 l R4 (55–85 kW) |
Länge | 4.150–4.465 mm |
Breite | 1.702 mm |
Höhe | 1.440-1.491 mm |
Radstand | 2.615 mm |
Leergewicht | 1.125-1.390 kg |
Das in der Kompaktklasse angesiedelte Modell wurde im Oktober 1998 in Europa und im Jahr 2000 in Nordamerika auf den Markt gebracht. Pilot-plant war das Fordwerk im saarländischen Saarlouis, wo im Juni 2005 der 10-millionste Ford Focus produziert wurde (inkl. Vorgängermodell Escort). Obwohl eigentlich eine Entwicklung der europäischen Konzerntochter, war der Ford Focus auch in den USA erfolgreich. Das Fahrzeug wurde als drei- und fünftürige Limousine mit steilem Fließheck konzipiert. Wenig später (1999) folgte die viertürige Variante mit Stufenheck (Nachfolger des Ford Orion; sie wird europaweit in Valencia/Spanien hergestellt.) Im März 1999 war die Markteinführung des Focus Turnier in Deutschland. Die Besonderheiten des Ford Focus waren u. a. sein völlig neues, so genanntes New Edge-Design, und technische Details, wie eine zum damaligen Zeitpunkt in dieser Klasse einmalig aufwendig konstruierte Hinterachse. Die Serienausstattung der Fahrzeuge in Deutschland umfasste bereits vier Airbags, ABS sowie (abgesehen von der Basis-Variante) Zentralverriegelung, elektrische Fensterheber vorn und bei den stärkeren Motoren eine Antriebsschlupfregelung. Die Aufpreisliste umfasste noch viele weitere Dinge wie Klimaanlage, Bordcomputer, Tempomat, Sitzheizung und später auch ESP.
Im Oktober 2001 bekam der Ford Focus ein kleines Facelift. Hierbei wurden neue Scheinwerfer mit integrierten Blinkern und getrenntem Fern- und Abblendlicht (H1 und H7) eingeführt, die Stoßfänger und Details im Innenraum (Mitteltunnel) sowie einiges an der Elektrik geändert (insbesondere Einbau eines General Electric Module wie schon bei anderen Ford-Modellen). Zudem wurden zwei neue Motoren eingeführt, allen voran der Focus ST 170, der mit einem 127 kW (173 PS) starken 2,0-Liter-Benziner in Verbindung mit einem Sechsgang-Getriebe, dunkel abgesetzten Scheinwerfern, einer größeren Bremsanlage und einem Sportfahrwerk ausgestattet wurde. Zudem wurden spezielle Sportsitze verbaut; auf Wunsch gab es auch Recaro-Sportsitze. Bi-Xenonlicht war ab dem Facelift verfügbar, sowie eine Klimaautomatik. Ab November 2002 gab es den Focus als Erdgasfahrzeug (CNG = Compressed Natural Gas) mit unterflur angeordneten Behältern.
Ebenfalls 2002 wurde der Focus RS vorgestellt, der mit einem Zweiliter-Turbomotor 158 kW (215 PS) mobilisierte. Er wurde mit zahlreichen Rennsportkomponenten ausgestattet, unter anderem OZ-18"-Felgen, Brembo-Bremsen, Quaife-Sperrdifferenzial, Sparco-Halbschalensitzen, Getrag-Sportgetriebe und AP-Racing-Kupplung sowie der Optik des Ford Focus WRC Rallyecars. Der Focus RS war auf 4.501 Stück weltweit beschränkt und nur in einer Farbe erhältlich: Imperial Blau bzw. Racing Blue. Jeder echte RS hat außerdem seine Seriennummer in der Mittelkonsole eingeprägt.
Angeboten wurde der Focus in vier Ausstattungvarianten der Sparvariante ohne Namen (umgangssprachlich Basis-Focus, u. a. ohne Zentralverriegelung und ohne elektrische Fensterheber), in der Grundausstattung Ambiente, in der Sportversion Trend und in der eleganten Ausführung Ghia. Es gab noch diverse Sondermodelle wie Viva, Viva X, Futura, Finesse, Sport TDCi und die Luxusversionen Ghia X und Ghia Exclusiv.
Die Produktion des Ford Focus erfolgt global in Saarlouis (Deutschland), Almussafes bei Valencia (Spanien), seit Juli 2002 Vsevolozhsk bei Sankt Petersburg (Russland), Hermosillo (Mexiko), Pacheco (Argentinien) und Wayne, Michigan (USA).
Produktionszeitraum | 2004- |
Motoren | Ottomotoren: 1,4–2,5 l R4/R5 (59–166 kW) Dieselmotoren: 1,6-2,0 l R4 (66–100 kW) |
Länge | 4.342–4.509 mm |
Breite | 1.834-1.840 mm |
Höhe | 1.409-1.501 mm |
Radstand | 2.615 mm |
Leergewicht | 1.127-1.437 kg |
Im November 2004 wurde für das Modelljahr 2005 die zweite Generation des Ford Focus eingeführt. Er basiert auf der Bodengruppe des schon seit Mitte Mai 2003 produzierten Kompaktvans Ford Focus C-MAX. Verkaufsstart war Anfang November 2004; die Kombi-Version Focus Turnier (wagon 307) folgte einige Wochen später. Die Ausstattungsvarianten sind: Ambiente, Trend, Sport, Ghia und Titanium. Zusätzlich gibt es die Editionsmodelle Fun X, Style und Connection.
Gegenüber dem Vorgänger fällt insbesondere das deutliche Größenwachstum sowie die nun viel flacher stehende Heckscheibe ins Auge.
Der Ford Focus FFV (FFV = Flexible Fuel Vehicle) nutzt Ethanol als Kraftstoff. Dazu wurde das Kraftstoffsystem leicht modifiziert. Benzin und Ethanol können in denselben Tank gefüllt werden.
Von Januar bis Juni 2005 wurden in Deutschland 38.000 Ford Focus und 13.000 Focus CMAX zugelassen.
Seit Juli 2006 gibt es zwei neue Editionsmodelle: Den Focus Fun X und den Focus Sport TDCi. Im Gegenzug wurde die Ausstattungsvariante Sport eingestellt. Im Frühjahr 2007 ersetzte das Editionsmodell Style den Fun X.
Im Februar 2008 wird der Focus II im Rahmen einer Modellpflege optisch überarbeitet. Erstmals wird ein Powershift genanntes Direktschaltgetriebe erhältlich sein. Bei dieser Modellpflege sind in Verbindung mit Xenonlicht auch LED-Rückleuchten lieferbar. Bei der konventionellen sowie bei der LED Variante sind die Rückleuchten nun in heller Farbe gehalten. Weitere Neuerungen bestehen in einem veränderten Getriebeöl welches das Getriebe leichtgängiger machen soll. Im Innenraum wird ein neuer Tacho eingebaut mit neuerem, modernerem Bordcomputer der schon aus dem Ford S-Max bekannt ist. Das große Farbdisplay Converse+ welches beim S-Max lieferbar ist wird es allerdings nicht geben. Ebenso wird die Modellvariante ECONETIC angeboten. Diese wird als 5-Türer sowie als Kombi (Turnier) angeboten. Eine verbesserte Motorsteuerung, Leichtlaufreifen, spezielles Getriebeöl, Sportfahrwerk und ein veränderter Front, Heckspoiler sowie Schwellerleisten, sollen den Verbrauch nochmals senken. So kann der CO2-Ausstoß des 80 KW (109 PS) TDCI-Motor auf 115 g/km gesenkt werden.
Das aktuelle Modell des Focus (Modelljahr 2006) ist derzeit in folgenden Motorisierungen erhältlich:
Der schon seit Mitte Mai 2003 produzierte Kompaktvan, der im Ford-Werk Saarlouis hergestellt wird und von dem bislang 240.000 Stück vom Fließband gelaufen sind (Stand März 2005) bildet die Basis für die zweite Generation des Ford Focus.
Seit September 2005 wird auch eine Druck-Erdgas-Variante des Ford Focus CMAX angeboten und im Oktober 2006 kam der Ford Focus C-Max auch mit Panoramaglasdach auf den Markt.
Seit Herbst 2005 wird der Focus ST gebaut, der mit einem turbogeladenen 2,5l-Fünfzylinder-Reihenmotor mit 165 kW (225 PS) ausgestattet ist. Beim Focus ST werden zahlreiche Teile (z. B. Motor & Bremsen) von Konzernschwester Volvo beigesteuert. Der ST ist nur als Drei- oder Fünftürer verfügbar.
Ford hat bestätigt, eine Neuauflage des Focus RS zu entwickeln. Das Debüt des neuen Renners ist für 2009 geplant. Der neue Focus RS basiert auf der sportlichen Focus-Modellvariante „ST“. Einzelheiten und technische Details wird Ford erst kurz vor der Präsentation 2009 bekanntgeben. Mitte 2008 wird eine Studie des Fahrzeugs vorgestellt. Es ist davon auszugehen, dass die Leistung des RS im Bereich von 260 PS liegt.
Seit März 2007 gibt es eine Cabrio-Version unter dem Namen Focus Coupé-Cabriolet, die von der Firma Pininfarina in Turin/Italien montiert wird. Es ist das erste Cabrio von Ford in Europa mit einem klappbaren Hardtop. Dieses Stahldach lässt sich innerhalb von 29 Sekunden öffnen oder schließen. Das Cabrio wird mit dem 1,6 l Benziner mit 74 kW (100 PS), dem 2,0 l Benziner mit 107 kW (145 PS) sowie dem 2,0 l Diesel mit 100 kW (136 PS) angeboten.
Ein weiteres Nischenmodell wird der kompakte SUV Ford Kuga auf der Basis des Focus II sein. Der angestrebte Produktionstart für dieses Auto ist Frühjahr 2008.